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13. April 2022

Bayerische Volkshochschulen engagieren sich für Ukrainer*innen

Nach Angaben des Bayerischen Innenministeriums wurden bis Anfang April rund 74.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge in Bayern im Ausländerzentralregister erfasst. Um den Geflüchteten aus der Ukraine einen schnellen, flächendeckenden und niederschwelligen Zugang zur deutschen Sprache zu ermöglichen, nehmen die 190 bayerischen Volkshochschulen aktuell zahlreiche zusätzliche, überwiegend kostenfreie Angebote in ihre Programme auf.

„Wegweiserkurse“ vermitteln den Teilnehmenden die wichtigsten Informationen zum Leben in Deutschland in ihrer Herkunftssprache. Das Programm wird mit Fördermitteln des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) durchgeführt. Über 200 Wegweiserkurse sind an bislang 22 bayerischen Volkshochschulen in Kürze geplant oder werden bereits umgesetzt.

„Erstorientierungskurse“ bieten wesentliche Informationen über das Leben hierzulande auf niedrigem Deutschniveau. Fördermittelgeber ist auch hier das BAMF. Derzeit werden diese Angebote bereits an 44 Volkshochschulen bayernweit durchgeführt oder sind kurz vor dem Start.

Vielerorts reagieren die bayerischen Volkshochschulen mit dem Angebot von weiteren, nicht BAMF-geförderten kostenlosen Deutschkursen für Ukrainer*innen, für die kurzfristig lokal Finanzierungen gefunden werden konnten. Die Volkshochschule Rupertiwinkel etwa ist eine von vielen Volkshochschulen, die nach den Osterferien auf diese Weise zwei kostenfreie Intensiv-Deutschkurse auf Anfängerniveau anbieten wird.

Seit vergangener Woche steht ebenso das vhs-Lernportal (www.vhs-lernportal.de) in ukrainischer Sprache zur Verfügung. Geflüchteten bietet es eine gute Möglichkeit, online mit dem Deutschlernen zu beginnen.

Herausforderungen für Volkshochschulen

Manchen Volkshochschulen wie der Volkshochschule Herzogenaurach gelingt es, unter anderem ukrainische Lehrkräfte, die selbst unlängst aus der Ukraine geflohen sind, für den Deutschunterricht zu gewinnen. Doch die meisten Volkshochschulen in Bayern suchen aktuell händeringend weitere qualifizierte Deutschlehrer*innen. Denn die Nachfrage nach Deutschkursen ist ungebrochen groß.

Auch wenn die Sprachförderung durch die Mittel des Bundes bereits gut aufgestellt ist, ist ein großer Verwaltungsaufwand damit verbunden. „Mit einer generell dünnen Personaldecke tun die bayerischen Volkshochschulen im Rahmen ihrer vorhandenen Möglichkeiten gerade alles, um eine Vielzahl an Angeboten für Ukrainer*innen ins Leben zu rufen. Gerade für die Menschen in den Notunterkünften ist die schnelle Organisation von tagesstrukturierenden Kursen wichtig“, sagt Dr. Regine Sgodda, Vorstand des Bayerischen Volkshochschulverbandes.

Kursangebote für Interessierte und Helfende

Nahezu alle Volkshochschulen in Bayern reagieren mit Bildungs- und Informationsangeboten, die Bezug nehmen auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine. Insbesondere sollen auch Helfende vor Ort in Bayern unterstützt werden: So hat zum Beispiel die Volkshochschule Straubing kurzerhand den Online-Kurs „Ukrainisch für Helfer*innen“ ins Leben gerufen.

Auf www.onlinevhs.bayern finden sich unter dem Suchbegriff „Ukraine“ speziell digitale Angebote zum derzeitigen Bildungsbedarf.

Hinweise auf Informationsveranstaltungen der Volkshochschulen zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Ukraine gibt es außerdem unter www.volkshochschule.de/ukraine.